Die Schweizer Köppel AG in Berneck ist eine Ausnahmeerscheinung. Das mittelständische Familienunternehmen bietet Präzisionsbearbeitungen sowohl in XL wie auch in XS. Möglich macht es ein ausgeklügelter Maschinenpark, der kürzlich um eine Fahrständermaschine PowerSpeed 6 von SHW ergänzt wurde. Obendrein punkten die Ostschweizer Bearbeitungsspezialisten mit hoher Flexibilität, Wirtschaftlichkeit und Termintreue.
Die Köppel AG mit Sitz in Berneck ist ein klassischer Lohnfertiger mit einem extrem breiten Teilespektrum. Drehen bis 600 mm und Fräsen bis 10 000 mm beherrschen die Rheintaler ebenso wie die Präzisionsbearbeitung in XL. Dabei kann Köppel auf eine lange Unternehmensgeschichte zurückblicken. Gegründet im Jahr 1962 von Hansjörg Köppel, der Ende Mai 2015 seinen 75. Geburtstag feierte, ist das Unternehmen seit vielen Jahren in Händen seiner Söhne Marcel und Roger. Heute präsentiert sich die Köppel AG als ein modernes, metallverarbeitendes Unternehmen für Industriegüter. Spezialisiert auf Schweißkonstruktionen in Stahl, Guss und Aluminium, kann Köppel diese bis zu 10 t Stückgewicht fertigen. Ebenfalls gehören anspruchsvollste Fräs- und Bohrarbeiten bis 10 m Werkstücklänge zu den Spezialitäten. Die komplette Herstellung von Maschinenteilen und Komponenten von Anlagen, auch Baugruppen vom Einzelstück oder Prototyp bis hin zu mittleren Serien gehören zu den täglichen Aufgaben in Berneck. Herzstück der Bearbeitung sind seit über 25 Jahren Diamantbohrkronen für einen namhaften Weltkonzern für die Bauindustrie. Diese Werkstücke werden teilweise von der Defag AG, die rechtlich zur Köppel AG gehört, ebenso am Standort in Berneck gefertigt. Das Unternehmen unter der Leitung von Geschäftsführer Philippe Zoller, ist Zulieferer für die unterschiedlichsten Industriebereiche und setzt auf zahlreiche Bearbeitungszentren des taiwanesichen Herstellers Goodway. Bearbeitet wird bis zu einer Werkstücklänge von 1200 mm – darüber kommt die Köppel AG zum Zug. Produktion von Diamantbohrkronen Als der Kunde für Diamantbohrkronen seine Weiterbearbeitung vor drei Jahren nach Kecskemét in Ungarn verlegte, mussten die Köppels handeln. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen wurde entschieden, einen Teil der Produktion dorthin zu verlegen und eine eigene Produktionsstätte mit heute 17 Mitarbeitern zu eröffnen. Ein Beweis dafür, dass das Familienunternehmen nicht vor großen Investitionen zurückschreckt. „Allein in den vergangenen drei Jahren wurde eine knappe Million Franken in neue Maschinen investiert“, erklärt Marcel Köppel, Geschäftsführer der Köppel AG. Nach einer UniSpeed 5 von SHW Werkzeugmaschinen, die im Jahr 2012 von einer UniSpeed 6 abgelöst wurde, erfuhr der Maschinenpark mit einer PowerSpeed 6 eine Erweiterung nach oben. Daneben stehen zur Großteilebearbeitung in den Werkshallen in Berneck zwei StarragHeckert CWK 1250 mit einem X-Weg von 1850 mm sowie ein Bohrwerk des tschechischen Herstellers TOS mit 3500 mm Verfahrweg. Eine der größten Maschinen in der Ostschweiz Mit einem Verfahrweg von 10 m ist die PowerSpeed 6 in der östlichen Halle des Unternehmens quasi eine „feste Größe“. Sie ist übrigens eine der größten Maschinen dieser Art in der Ostschweiz. Dass es ausgerechnet wieder eine SHW-Maschine wurde, kommt nicht von ungefähr. Marcel Klöppel und sein Bruder Roger, der das Schwesterunternehmen Klöppel AG Aufzüge leitet,
haben seit über zehn Jahren einen engen Kontakt zum rund zwei Stunden entfernt liegenden baden-württembergischen Werkzeugmaschinenhersteller. Von Anfang an hat das Konzept der PowerSpeed 6 die Schweizer überzeugt. In puncto Dynamik legen die Maschinen der SHW Werkzeugmaschinen in der Königsklasse der Bearbeitung die Messlatte schon seit langem sehr hoch. Die PowerSpeed 6
verfügt optional über den patentierten SHW-DynamicDrive. Das heißt, sie bewältigt noch längere Fahrwege mit noch größerer Leistung, noch stabiler – all das mit höchster Präzision. Der sogenannte DynamicDrive ist die Kombination eines stufenlos einstellbaren Spindelstockträgers mit modernen Wälzlagerführungen, mit dem ein Höchstmaß an Präzision erreicht wird. Für Marcel Köppel sprachen zudem noch weitere Aspekte für die Fahrständermaschine PowerSpeed 6: „Ein wichtiger Punkt war der orthogonale Schwenkkopf in Verbindung mit dem Drehtisch. Dies ermöglicht uns eine 5-Seiten-Bearbeitung in einer Aufspannung.“ Neben der hohe Präzision punkten die SHW-Maschinen mit einer sehr guten Energieeffizienz. Dabei werden energieeffiziente Hydraulikaggregate eingesetzt, Spindeln ohne Getriebe verwendet oder die Maschine kann im Energiesparmodus betrieben werden. So lassen sich bei der Powerspeed 6 pro Jahr bis zu 25 Prozent Energie im Vergleich zu einer konventionell betriebenen Maschine einsparen. Mit ihrem Energiekonzept wurde SHW übrigens vor drei Jahren anlässlich der Messe Nortec in Hamburg mit dem Nortec-Award 2012 ausgezeichnet.
Mit seinem Maschinenpark sieht sich Marcel Köppel für die Zukunft gut gerüstet um auch in der Schweiz wirtschaftlich fertigen zu können. Will er doch mit seinem Unternehmen auch über die Grenzen nach Österreich und Deutschland wachsen und Aufträge akquirieren. „Wir sind klein und flexibel“, erklärt der Geschäftsführer abschließend